Alles war für den heutigen Tag (fast) perfekt: Geringe Lawinenwarnstufe, frischer Pulverschnee der letzten Tage und eisige -20 Grad. Die Wildspitze ist vom Pitztal keine besonders fordernde Tour hinsichtlich Höhenmeter und Länge, aber dennoch eine nicht zu unterschätzende Gletschertour. Mit der Gondel ging es hoch ins Skigebiet. Der erste Hang abseits der Pisten Richtung Wildspitze war der pure Wahnsinn. Pulverschnee vom Feinsten – da vergisst man auch die klirrende Kälte sofort vor lauter Freude.
Am Gletscherplateau machten wir uns für den Aufstieg bereit, fellten auf und stellten die Bindungen um. KLACK und Rolis Marker Kingpin Bindung war kaputt. Offensichtlich ist die Bindung für diese eiskalten Verhältnissen nicht gedacht, denn beim Umstellen vom Ski- auf Walkmodus ist der Carbonsteg gebrochen. Erst waren wir ziemlich sauer, weil klar war, dass die Tour hier für uns beendet ist. Und das bei traumhaften Neuschneebedingungen und keinen anderen Tourengehern. Dennoch war es Glück im Unglück, denn wäre das am Gipfel passiert, wären wir bei dem vielen Tiefschnee unmöglich zu Fuß wieder zurück ins Skigebiet gekommen. So konnten wir die abgefahrenen Höhenmeter in etwas mehr als einer Stunde im Tiefschnee wieder aufsteigen und waren zurück auf den Pisten.
Dank jeder Menge Tape und den Riemen von unseren Steigeisen konnten wir Rolis Bindung zumindest soweit fixieren, dass eine Pistenabfahrt bis zur Gondel möglich war. Sehr schade, aber sollte einfach nicht sein.
[Tour vom 20/01/2020]
Eckdaten zur Tour
- Ausgangspunkt: Bergstation Mittelbergbahn
- Versuchter Gipfel: Wildspitze (3.768 m)
- Tatsächliches Ziel: irgendwo zwischen dem Skigebiet und Wildspitze
- Höhenmeter: 250 hm
- Kilometer: 5 km
- Wetter: Sonnenschein, aber eisig kalt bei -20 Grad
- G’störte Tour weil: arschkalt
- Erwähnenswertes: Pulver vom Feinsten nach tagelangem Schneegestöber.