Nach einer zwangsmäßigen Corona-Pause 2021 konnte heuer endlich wieder das beste Skitourenrennen Europas durchgeführt werden – und zwar auf KRETA! Ja richtig gehört, ein Skitourenrennen in Griechenland! Wie bereits 2019 berichtet, war auch heuer wieder das Staunen in den Gesichtern unserer Freunde und Bekannten groß, als wir gesagt haben, dass wir nach Kreta zum Skitouren gehen fliegen.
Kreta? Gibt es dort überhaupt Schnee?!
Das ist wohl die Frage Nummer 1, wenn wir jemanden erzählen, dass wir im März nach Kreta fliegen und unsere Ski mitnehmen. Aber nicht nur bei uns zuhause, auch auf Kreta haben uns fast alle beim Einchecken in den Unterkünften gefragt, was wir zu dieser Jahreszeit überhaupt hier machen.
Um die Frage zu beantworten: Ja, auf Kreta gibt es Schnee. Und zwar jede Menge und auch jedes Jahr!
Pierra Creta – Ein Skitouren Event für Jedermann!
Frage Nummer 2, die uns immer gestellt wird: Wie seid ihr auf die Idee gekommen bzw. woher wisst ihr davon? Die Antwort ist kurz und einfach: Zufall und Mut.
Zufall, weil ich 2019 zur Pierra Creta eingeladen wurde, um darüber auf SKIMO Austria zu berichten und ich die einzige aus unserem Redaktionsteam war, die hinfliegen konnte. Und Mut, weil ich keine Ahnung hatte, was mich erwartet und ich mich auf eine komplett ungewisse Reise eingelassen habe.
Die Spontanität und der Mut wurden belohnt und bereits damals habe ich den Entschluss gefasst, dass ich bei der nächsten Pierra Creta am Start stehen will. Die unglaubliche Herzlichkeit der Griechen, die Gemeinschaft und der Spaß sind einfach einzigartig. Genauso wie das Rennen selber: Ein Team-Rennen (2 oder 3 Personen) mit zwei Strecken (900 hm oder 1.800 hm) und einer Raki-Station vor dem letzten Anstieg und der letzten Abfahrt. Und auch die Feier mit Siegerehrung am Abend ist ein Highlight für sich, welches uns mit dem vielen leckeren Essen, Trinken und Sirtaki-Tänzen in die griechische Mentalität eintauchen lies und uns verzaubert hat.
Über 150 Starter aus 10 Nationen
Dass das Rennen bereits weit über die griechischen Grenzen hinaus bekannt und beliebt ist, beweist die Teilnehmerliste mit Rennläufer*innen aus ganz Europa und den USA. Vom Profisportler, wie die beiden Starter (und Sieger) aus dem Salomon MTN Team mit Philipp Reiter (GER) und Markus Kröll (AUT), bis hin zum Hobbysportler (wie wir) kann jeder mitmachen, denn die Zeit steht nicht im Vordergrund. Wir sind mit Lien aus Belgien als Team ARVA Skimo Friends gestartet. (Zur Erklärung: Lien arbeitet bei ARVA Snow Safety Equipment in Frankreich). Auch diese Freundschaft hat sich wie so vieles bei der Pierra Creta aus einem Zufall ergeben. Vor drei Jahren haben wir unsere Autos auf der engen Straße zum Psiloritis hintereinander geparkt, sind ins Gespräch gekommen und seit diesem Moment gute Freunde geworden.
Gemeinsam haben wir nach dem Rennen noch ein paar schöne Tage mit einer lustigen Gruppe aus Griechen, Deutschen, Italienern, einer Belgierin und (uns) Österreichern verbracht. Eine buntgemischte Truppe mit einer gemeinsamen Leidenschaft: Pierra Creta und Skitouren auf Kreta. Und auch der obligatorische Besuch beim einheimischen Priester Papa Andreas durfte nicht fehlen, der uns mit Raki und einem wunderbaren Abendessen verköstigt hat. Vielen Dank an das gesamte Pierra Creta Team für eure unbezahlbare Gastfreundschaft, die vielen gemeinsamen Tage und unvergesslichen Momente.
[Tour vom 05/03/2022]
Eckdaten zur Tour
- Ausgangspunkt: einfach Pierra Creta auf Google Maps eingeben
- Höhenmeter: 680 hm (leicht verkürzte Rennstrecke B auf Grund der schlechten Wetterprognose)
- Kilometer: 5,5 km
- Wetter: deutlich besser als angesagt: windig, aber immerhin Sonnenschein und gute Sicht.
- G’störte Tour weil: wir ohne Erwartung am Rennen teilgenommen haben und in der Kategorie Mixed/Herren (Strecke B) den überraschenden 3. Platz erzielt habe. Lien und ich waren auf der kurzen Distanz sogar die schnellsten Damen.
- Erwähnenswertes: Voraussetzung für das Rennen ist nicht Schnelligkeit, sondern Gelassenheit, denn Verspätungen sind auf Kreta normal. Grundsätzlich gilt die ausgemachte Zeit plus mindestens eine Stunde dazu. Das hat sich über alle Uhrzeiten (Briefing, Rennen, Siegerehrung) durchgezogen.