Simone Bei unserer Kreta Reise standen eigentlich in erster Linie Skitouren auf dem Plan. Nachdem wir aber in unserem Sportgepäck noch jede Menge Platz und vor allem die Obergrenze beim Gewicht (32 kg) mit den Ski bei weitem nicht erreicht hatten, war schnell klar, dass wir auch unsere Kletterausrüstung mitnehmen müssen.
Gesagt, getan! Besonders viel bzw. aktuelle Kletterliteratur gibt es über Kreta nicht, aber wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt findet man die ein oder andere Seite, wo sich erahnen lässt, wie groß ein Klettergebiet ist. Nachdem eine Kaltfront fast die gesamte Insel in Wolken, Regenschauer und Schneefall einhüllte, blieb laut Wetteranimation nur eine kleine Landzunge, wo es trocken bleiben sollte: im Süden, in der Nähe von Matala.
Traumrouten in Agiofarago
Das ausgewählte Klettergebiet Agiofarago hat sich als ausgezeichnete Wahl erwiesen: Einerseits, weil es tatsächlich trocken blieb und andererseits, weil es zahlreiche Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden in einer wunderschönen Schlucht bietet. Als besonderes Schmankerl eröffnet sich am Ende ein kleiner, einsamer Strand (zumindest im März ist dieser einsam) mit weiteren Kletterrouten direkt am Meer.
Im März hatten wir das Glück, dass wir die einzigen Kletterer in diesem Gebiet waren. Abgesehen von jeder Menge Free-Solo Ziegen, welche die ein oder andere Route belegt haben und denen wir staunend beim Klettern und Grasen in den Felswänden zugesehen haben.
Mit über 100 Routen wurde uns nicht langweilig und wir verbrachten zwei perfekte Klettertage in Agiofarago. Die Absicherungen sind bestens, die Routen abwechslungsreich und die Schwierigkeitsgrade (von 4a bis 9c) bieten für jeden Kletterer etwas.
[Tour vom 11/03/2022]
Eckdaten zu den Routen
- Ausgangspunkt: Parkplätze zwischen dem Kloster Moni Odigitrias und dem Ort Kali Liménes
- Zustieg: je nach Route und Zustieg zwischen 15 und 30 Minuten. Entweder durch die Schlucht (Moni Odigitrias) oder über den Wanderweg über die Klippen (Kali Liménes)
- Routen: über 100 Routen (4a bis 9c)
- Wetter: abgesehen vom Wind hatte es angenehme 10 Grad Klettertemperatur.
- Erwähnenswertes: Das Auto nicht unter Bäumen parken, denn die Ziegen nutzen jede Gelegenheit, um den saftigen grünen Blättern hoch oben am Baum näher zu kommen. (Nein, wir haben selber nur davon gelesen. Uns ist das nicht passiert.)
