Nachdem wir im März 2022 mit den Ski am höchsten Punkt Kretas gestanden sind – dem Psiloritis mit 2.456 m – wollte ich unbedingt auch einmal im Sommer hinauf. Vor allem deshalb, weil man im Winter nicht glauben kann, dass man eigentlich auf einer kleinen Kapelle namens Timios Stavros steht, die im März komplett vom Schnee verdeckt war.
Ich wählte den Weg ab dem Shelter Migerou, jener Bereich, wo das Renngelände des griechischen Skitourenrennens Pierra Creta ist. Der Anstieg auf den Gipfel ist relativ unspektakulär. Von Beginn an führt ein gut sichtbarer Pfad (meistens mit Steinen verlegt, Steinmännchen oder roten Punkten) hinauf auf den Psiloritis, dessen Kapelle man von weitem sieht. Mit meinem Start um 06:30 Uhr konnte ich der Hitze sehr gut entfliehen und ging teilweise sogar noch im Schatten, was sehr angenehm war, da es in der kargen Landschaft keine Bäume als Schattenspender auf dem Weg gibt.
Oben angekommen suchte ich Schutz vor dem Wind hinter der kleinen (oder doch relativ großen) Kapelle. Der viele Schnee vom Winter war weg, aber der Wind, der uns bereits im März wild um die Ohren geblasen ist, begleitete mich auch heute wieder. Hier oben ist es vermutlich nie windstill. Dafür wurde ich mit einem schönen Ausblick und da ich früh dran war, mit Einsamkeit belohnt. Nur die Glöckchen der Ziegen und Schafe waren immer wieder zu hören und zwei Geier umkreisten majestätisch den Gipfel. Einfach traumhaft.
Beim Abstieg blickte ich immer wieder rundherum und hatte stets das Gelände im Winter vor Augen. Dort der erste Aufstieg und die Abfahrt vom Rennen, hier die Raki-Station vor dem letzten Anstieg und da drüben der Start- und Zielbereich. Wie gern hätte ich heute ebenfalls Ski für eine genussvolle Abfahrt vom Psiloritis gehabt.
[Tour vom 13/07/2023]
Eckdaten zur Tour
- Ausgangspunkt: Lakkos Mygerou
- Gipfel: Psiloritis (2.456 m)
- Höhenmeter: 971 hm
- Kilometer: 9,87 km
- Wetter: Sonnig, heiß – am Gipfel jedoch extrem windig
- G’störte Tour weil: –
- Erwähnenswertes: Unbedingt früh starten, da man komplett der Sonne ausgesetzt ist. Und für den Gipfel eine Windstopper-Jacke einpacken. Außerdem gibt es einen wunderschönen Sonnenaufgang, wenn man schon früh dran ist.