Manche Gipfel verlangen von Bergsteiger:innen und Alpinist:innen mehrere Versuche. Und das nicht nur bei Expeditionen. So auch bei uns bei der Skitour auf den Pleißlingkeil. 2020 haben wir diesen bereits in Angriff genommen, mussten aber knapp 50 Höhenmeter unter dem Gipfel umdrehen, weil wir damals keine Steigeisen dabei hatten und der Schlussanstieg extrem vereist war.
Dieses Mal waren wir besser ausgerüstet und für alle Schneebedingungen vorbereitet. Und wie es so ist, wenn man alles dabei hat, braucht man nichts. Außer die Harscheisen, welche bei der ein oder anderen Querung für mehr Sicherheit sorgten. Da der Großteil der Skitourengeher:innen auf den Spirzinger oder den Kleinen Pleißlingkeil geht, konnten wir den Gipfel fast genießen. Abgesehen vom starken Wind, der uns nur kurz oben verweilen ließ – und das auch nur deshalb länger als notwendig, weil uns einer der beiden anderen Gipfelbezwinger Kuchen angeboten hat. Da kann man bzw. ich nicht nein sagen und erträgt auch mal den Sturm während des Essens. (Merke: Brave Frauen backen Kuchen für ihre sportlichen Männer, Zottelweiber erklimmen den Gipfel.)
Die Idee mit einer Überschreitung zur Hinteren Großwandspitze oder sogar bis zur Glöcknerin muss jedoch auf einen dritten Versuch warten. Aufgrund der Schneebedingungen und Verwehungen war aus unserer Sicht ein Weitergehen nicht optimal. Für uns ist es nicht wichtig, dass wir jeden Plan auf Biegen und Brechen umsetzen müssen. Natürlich freuen wir uns, wenn geschmiedete Pläne aufgehen und wir unsere Ziele erreichen. Oft ergeben sich jedoch am Weg Alternativen oder ein frühzeitiges Umkehren. Aber das Gute ist: Die Berge laufen uns nicht davon und wir brauchen ja für die nächsten Jahre auch noch schöne Ziele.
[Tour vom 05/03/2023]
Eckdaten zur Tour
- Ausgangspunkt: Parkplatz Gnadenalm Obertauern
- Gipfel: Großer Pleißlingkeil (2.501 m)
- Höhenmeter: 1.323 hm
- Kilometer: 14,98 km
- Wetter: sonnig und zunehmender Wind, je höher wir kamen.
- G’störte Tour weil: –
- Erwähnenswertes: Für den Gipfelanstieg lohnt sich die volle Skitourenausrüstung dabei zu haben: Harscheisen, Steigeisen und ggf. Pickel. Der Schlussanstieg ist relativ steil und nicht zu unterschätzen.