Dachstein im Nebel

Eigentlich liebe ich ja Touren alleine. Jedoch habe ich mich noch nie so gefreut, als ich hinter mir einen Tourengeher – Martin Hornegger – kommen gesehen habe, denn zu dem Zeitpunkt wusste ich einfach nicht mehr, wo ich mich gerade befinde. So dicht war der Nebel in etwa von der Höhe des Hohen Riedels weg, bis zum Einstieg bei der Windlucke. So haben wir uns dann durch die weiße Wand gekämpft (Martin Hornegger natürlich ein bisschen schneller als ich ;)). Aber die Stunde alleine am Gipfel mit einem Nebelmeer rundherum, aus dem nur der benachbarte Torstein richtig herausgeschaut hat, war natürlich ein Traum! Die Abfahrtsbedingungen wären gut gewesen, waren jedoch stark dominiert von einem ständigen „ja nicht die Aufstiegsspur verlieren“-Gedanken. 
[Tour vom 09/06/2019]

Eckdaten zur Tour

  • Ausgangspunkt: Vorderer Gosausee
  • Ziel: Hoher Dachstein
  • Höhenmeter: 2.200 hm
  • Kilometer: 26 km
  • Wetter: bewölkt finster im Tal mit leichtem Nieseln, Nebel für ca. 900 hm mit Sicht von wenigen Metern, strahlender Sonnenschein am Gipfel
  • G’störte Tour weil: keine Sicht, viel Neuschnee und grausliges Wetter.
  • Erwähnenswertes: wann ist der Zeitpunkt umzudrehen? Das habe ich mich während dieser Tour oft gefragt. Retour wäre es immer (trotz Nebel) gut gegangen, denn meine Spur war durchgehend gut zu sehen (kein Wind im Aufstieg). Ich wusste jedoch nie genau, wo ich bin. Riesige Lawinenbrocken der letzten Tage haben gezeigt, dass sich die Schneebergwandtürme neben mir befinden mussten. Aber kommt da noch was runter? Und wie weit bin ich von den Felswänden in Richtung Gletscher entfernt? Erst ein kurzes Sonnenfenster von ein paar Sekunden hat den Torstein neben mir gezeigt, dann war der Weg wieder klar. Im Nachhinein betrachtet hätte ich umdrehen müssen, vor allem auch, weil ich alleine ging. Aber gerade deshalb habe ich es nicht gemacht. Fühle ich mich für jemanden verantwortlich, so bin ich viel vorsichtiger und wäre sicher nicht weiter gegangen. Das ist jedoch eine falsche Einstellung. Umdrehen muss gelernt sein und mir wird immer wieder bewusst, dass es da noch viel zu lernen gibt für mich!

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