Ein Kletterwochenende in der Heimat

Schon lange standen bei uns eine (oder mehrere) Routen auf den Törlkopf im Lattengebirge und das Rabensteinhorn in den Chiemgauer Alpen am Plan. Aber irgendeine Ausrede oder eine vermeintlich “bessere” Tour gab es immer. Nicht an diesem Wochenende. Der Wetterbericht prognostizierte zwei sonnige, stabile Tage und so entschieden wir uns zum Klettern in der Heimat.

Tour 1:  Törlkopf Ostwand – Ein 100 jähriger Klassiker

Eigentlich wollten wir die Route “Flower Power” (UIAA 7) auf den Törlkopf klettern, aber bereits beim Zustieg hatten wir stets zwei Personen vor uns. Wie es der Zufall will: Bei zwei verfügbaren Routen stieg das Pärchen genau vor uns in die Flower Power ein. Aber kein Problem, denn wie es sich für eine vernünftige Tourenplanung gehört (vor allem beim Klettern), hatten wir natürlich unseren obligatorischen Plan B zur Hand und entschieden uns für die zweite Route in der Wand: Die “Ostwand” (UIAA 5+ bzw. die neuen Varianten UIAA 6). Bei dieser Linie handelt es sich um einen 100-jährigen Klassiker aus dem Jahr 1923, der zwar 2021 mit Bohrhaken saniert wurde, aber deshalb nicht weniger alpin und schön geworden ist. 

Wir sind von der einsamen Tour begeistert. Einzig beim Schwierigkeitsgrad muss man berücksichtigen, dass dieser vor 100 Jahren angegeben wurde. Der damalige 4. Schwierigkeitsgrad ist nicht mehr vergleichbar mit dem heutigen 4. UIAA Grad. Tendenziell sind die Seillängen schwieriger, außer die neu ergänzten Varianten in der 6. und 8. Seillänge. Diese entsprechen mit ihren Angaben den heute üblichen Graduierungen.

[Tour vom 27/05/2023]

Eckdaten zur Tour

  • Ausgangspunkt: Bischofswiesen Wanderparkplatz nach dem Klaushäusl
  • Gipfel: Törlkopf (1.704 m)
  • Höhenmeter: 990 hm, davon 230 hm Kletterei
  • Kilometer: nicht aufgezeichnet
  • Wetter: sonnig und angenehme Klettertemperatur
  • G’störte Tour weil:
  • Erwähnenswertes:  Den ersten Teil des Zustiegs auf der Forststraße haben wir mit dem E-Bike verkürzt.

Touren-Highlights

Tour 2:  Über den Grillmax und Kugelbachweg auf’s Rabensteinhorn

Den zweiten Tag vom schönen Wochenende haben wir für eine Tour auf das Rabensteinhorn ausgesucht. Besser gesagt, wir haben drei mögliche Touren vorbereitet – je nach Frequentierung: Die Schönheitskönigin von Schneizlreuth (UIAA 6), Für Gabi (UIAA 6) und Grillmax (UIAA 7-). Nachdem die Schönheitskönigin wohl eine der beliebtesten Touren ist und sowohl in der Route als auch beim Einstieg schon einige Seilschaften waren und warteten, entschieden wir uns für den Grillmax. Eine ausgezeichnete Wahl. Mit nur einer Seilschaft vor uns und keinen uns folgenden Kletterern konnten wir Seillänge für Seillänge so richtig genießen – was für eine herrliche Genusskletterei! Um ganz hinauf auf den Gipfel zu kommen, haben wir die Tour „Kugelbachweg“ (UIAA 7-) mit vier Seillängen noch drangehängt.

Nach so vielen Jahren können wir nun die ersten Routen bzw. unsere “Erstbesteigung” auf das Rabensteinhorn abhaken. Aber die ein oder andere Kletterroute sieht uns dort bestimmt bald wieder.

[Tour vom 28/05/2023]

Eckdaten zur Tour

  • Ausgangspunkt: Parkplatz Forstweg Kugelbachbauer
  • Gipfel: Rabensteinhorn (1.373 m)
  • Höhenmeter: 879 hm, davon ca. 300 hm Kletterei
  • Kilometer: nicht aufgezeichnet
  • Wetter: sonnig und angenehme Klettertemperatur
  • G’störte Tour weil:
  • Erwähnenswertes: Einen Großteil des Zustiegs konnten wir mit dem E-Bike verkürzen (bis zum Umkehrplatz Richtung Müllnerhorn nach dem Paul-Gruber-Haus). Was jedoch traurig ist: Der Kugelbachbauer hat leider nicht mehr geöffnet. Somit gab es keinen wohlverdienten Kuchen nach der Kletterei. 

Touren-Highlights

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