Wer uns kennt weiß, dass seit wir 2019 das erste Mal zum Skitouren gehen auf Kreta gewesen sind, aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen. Und auch wenn heuer deutlich weniger Schnee als vor zwei Jahren war, so wurden wir nicht enttäuscht, sondern abermals mit traumhaften einsamen Firntouren belohnt. Wir haben eine kleine Auswahl für euch zusammengestellt.
Psilorits (2.456 m) – Kretas höchster Gipfel
Der Psiloritis, auch bekannt als Ida, ist mit 2.456 Metern der höchste Berg Kretas und bietet atemberaubende Ausblicke über die gesamte Insel und das umliegende Mittelmeer. Details zur Tour findet ihr in unserem Bericht aus 2022. Aber auch im Sommer lohnt sich der Anstieg zur kleinen Kapelle „Timios Stavros“. Einen Bericht vom Juli 2023 inkl. Sommer und Winter Vergleichsfotos gibt es hier. Ein paar Eindrücke von heuer, inklusive dem obligatorischen Mandarinen und Orangen pflücken sowie Abfahrtsfotos (die wir vor lauter Glücksgefühlen oder Egoismus bei der Abfahrt 2022 nicht gemacht haben), gibt es in dieser Fotogalerie:
Lefka Ori – Die weißen Berge
Das Lefka Ori Gebirge, auch bekannt als die Weißen Berge, ist ein Paradies für Skitourengeher:innen. Endlose Weiten und zahlreiche Gipfel über 2.000 m lassen unsere Herzen jedes Mal wieder höher schlagen. Das Tolle ist, dass man seine Touren total individuell und flexibel gestalten kann: Von kurzen Anstiegen bis lange und herausfordernde Touren. Am besten man startet einfach los und schaut vor Ort, wo es einen hinführt. Egal, wofür man sich entscheidet, eines haben alle Anstiege und Abfahrten gemeinsam: Sie belohnen mit grandiosen Ausblicken und unberührten Abfahrten in perfektem Firn. Weitere Eindrücke findet ihr in unserem Lefka Ori Bericht aus 2023 und in der Fotogalerie:
Pachnes (2.453 m) – Ein Gipfel mit zwei Seiten und Anläufen
Nachdem wir auf dem höchsten Punkt im Ida Gebirge, dem Psiloritis waren, wollten wir auch auf den höchsten Gipfel im Lefka Ori Gebirge, dem Pachnes mit einer Höhe von 2.453 m. Wir wären nicht die G’Störten Touren, wenn alles gleich auf das erste Mal klappen würde und wir unsere Komfortzone nie verlassen müssten. Für Anstieg bzw. Versuch Nummer 1 haben wir uns für die Nordseite entschieden, da diese von der Wegstrecke etwas kürzer ist. Der Schlussanstieg war alles andere als fein, denn ich hatte meine Harscheisen nicht eingepackt und diese Dummheit musste ich im pickelharten Schnee büßen. Jeden Tag hatte ich sie dabei und nie gebraucht, daher habe ich sie aus dem Rucksack gegeben („Gewicht sparen“), was sich als großer Fehler erwies. Ok, Planänderung: Wir steigen nicht über den geplanten Hang auf, sondern gehen ein Stück zurück und versuchen es über eine alternative Variante.
Womit wir nicht gerechnet haben waren Windböen von knapp 100 km/h am Sattel zum Pachnes (die eigentlich erst für den nächsten Tag angesagt gewesen wären). Daher mussten wir kurz vor dem Gipfel leider umdrehen. Ein Weiterkommen war unmöglich. Selbst das Umdrehen wurde mit den starken Böen zu einer Herausforderung.
Am übernächsten Tag versuchten wir es noch einmal, Versuch 2! Dieses Mal über die Südseite. Und wir waren erfolgreich. Der Wind blies uns zwar wieder wild um die Ohren, aber nicht ganz so heftig wie vorgestern. Voller Freude standen wir, wenn auch nur kurz, am Pachnes und genossen die Einsamkeit.
Pausetage und Schlechtwetter-Programm
Selbst auf Kreta ist das Wetter nicht jeden Tag perfekt bzw. mache ich (im Vergleich zu Roli) auch gerne einmal einen Pausetag. Aber keine Sorge, langweilig wird einem nie, denn Kreta bietet so viele Möglichkeiten. Besonders schön ist es im März wandern und/oder klettern zu gehen. Strände und Wege, die zu anderen Jahreszeiten komplett überlaufen sind, hat man im Frühling für sich alleine. (Achtung: Orte wie Loutro und Agaia Roumeli, das Ende der Samaria Schlucht, sind verlassen und es hat auch keine Taverne offen. Wasser und Verpflegung selber mitnehmen!) An manchen Tagen fällt uns die Auswahl durchaus schwer: Skitouren, Klettern oder Wandern? Da hilft nur eines: In Ruhe bei einem ausgiebigen Frühstück oder Abendessen planen und genug Zeit für alles nehmen, denn die Tage sind lange!
Die Foto-Galerie zeigt ein Sammelsurium unserer Wanderungen: Loutro, Marmara Beach, Plakias, Agios Ioannis, Agios Pavlovs, Agia Roumeli, Imbros Schlucht, Aradena Schlucht und Elafonissi Beach.
[Touren vom März 2024]