Versuch Monte Zebrù mit kleiner Spaltenbergung

Jedes Mal, wenn wir im Martelltal auf Skitouren unterwegs sind, dann lacht uns das Dreigestirn Ortler, Königsspitze und Zebrù entgegen. Daher entstand die Idee, im Sommer den „unbeliebtesten“ der drei Riesen zu besteigen: den Monte Zebrù.

Vom Parkplatz in San Nicolò Valfurva fuhren wir dem Shuttle-Taxi über unbefestigte Straßen nach Baita del Pastore, wodurch wir uns den langweiligen Teil und etliche Kilometer Zustieg zum Rifugio Quinto Alpini ersparten. Weil wir nicht den ganzen Tag auf der Hütte verbringen wollten, stiegen wir erst am Nachmittag zum Stützpunkt auf 2.877 m auf, was ein großer Fehler war, denn die glühende Nachmittagshitze hat den Aufstieg mit dem schweren Rucksack und den steigeisenfesten Bergschuhen fast unerträglich gemacht.

Topmotiviert verließen wir am nächsten Tag um 4 Uhr Früh die Hütte, seilten uns an und stiegen dem Gipfel empor. Doch bereits in den frühen Morgenstunden war es extrem warm – viel zu warm für die Jahreszeit und für den Gletscher. Nach unzähligen Irrwegen durch das Gletscherlabyrinth mussten wir auf 3.400 m unterhalb des Hochjoch-Biwaks einsehen, dass wir es auf Grund der hohen Temperatur heute nicht auf den Gipfel schaffen bzw. nicht sicher absteigen können. Die Schneebrücken wurden immer dünner und sulziger und somit ein großes Risiko beim Abstieg.

Sicherheit geht für uns immer vor, dennoch waren wir etwas enttäuscht, dass wir nicht vom Gipfel des Monte Zebrù hinüber in unser geliebtes Martelltal winken konnten.

Funny Fact beim Abstieg:

Aus unerklärlichen Gründen lies Simone ihren Wanderstock fallen, welcher schön gemütlich in eine Gletscherspalte rollte. Nach einem Blick hinab und dem Kommentar von Roli „da liegen jetzt 70 Euro drinnen“ war klar, dass wir ein eine Spaltenbergung machen und Simone sich in die Spalte abseilte, um ihren Stock wieder rauszuholen. Zeit hatten wir genug, warum also nicht eine Eisschraube setzen und eine kleine Expedition in die Tiefen der Spalte unternehmen?!
[Tour vom 30/07/2018]

Eckdaten zur Tour

  • Ausgangspunkt: Parkplatz San Nicolò Valfurva
  • Versuchter Gipfel: Monte Zebrù (3.735 m)
  • Tatsächliches Ziel: 3.400 m irgendwo am Gletscher
  • Höhenmeter: 1.167 hm
  • Kilometer: 12,96 km
  • Wetter: sonnig & heiß – viel zu heiß!
  • G’störte Tour weil:
  • Erwähnenswertes: Wer Polenta liebt, sollte unbedingt im Rifugio Quinto Alpini nächtigen! 3 x Polenta inklusive: von vegetarischem Polenta mit Käse (nicht empfehlenswert!) bis hin zu Polenta mit Würstl und Polenta zum Frühstück. Yummie!

Touren-Highlights

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